Anlaufstellen
Auf dieser Seite möchten wir Anlaufstellen im deutschsprachigen Raum vorstellen, die für Betroffene von narzisstischem Missbrauch & psychischer Gewalt sowie deren Angehörige relevant sein könnten. Die Liste wird regelmäßig erweitert.
Wichtig vorab: wir waren nicht mit allen Anlaufstellen persönlich in Kontakt. Um sicher zu stellen, dass eine Anlaufstelle oder die jeweils als Ansprechpartner:in genannte Person trauma-sensibel agiert, können diese Fragen hilfreich sein:
- Ist der Begriff “narzisstischer Missbrauch” bekannt und wie wird mit dem Thema umgegangen?
- Ist in Bezug auf die Rolle des Opfers die Rede von “zwei Seiten”, “Co-Abhängigkeit” und “Co-Narzissmus”?
- Wie wird psychische Gewalt definiert und wo fängt diese an?
- Werden eventuelle Trigger vorab thematisiert, um eine Re-Traumatisierung zu vermeiden?
- Wird das System, in dem sich das Opfer bewegt, als Ganzes betrachtet, oder der Fokus nur auf das Verhalten des Opfers gelegt?
- Werden Manipulationstaktiken als Grund für eine mögliche Traumatisierung anerkannt?
- Wird psychische Gewalt als Form einer möglichen Traumatisierung anerkannt?
- Werden die Symptome der betroffenen Person als solche konkret benannt und ernst genommen, oder wird ein vages Wording benutzt?
Notfall-Telefone & Hotlines
Betroffene sowie Angehörige können sich telefonisch über entsprechende Notfall-Hotlines beraten lassen. Alle hier genannten Anlaufstellen bieten auch eine Online-Beratung oder Termine vor Ort an.
0800 116 016
Über das “Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen” (DE) können sich betroffene Frauen rund um die Uhr Rat holen. Die Beratung ist in 18 Fremdsprachen möglich sowie Leichter Sprache und Gebärdensprache möglich.
116 111
Die “Nummer gegen Kummer” bietet von Mo bis Sa eine kostenlose und anonyme Beratung für Kinder und Jugendliche in 28 europäischen Ländern.
0221 27 66 999 6
Die Landeskoordination „Vielfalt statt Gewalt“ (DE) bietet psychosoziale Beratung und Begleitung für LSBT*I*Q Menschen an, die von Gewalt betroffen sind oder waren, sei es Hate Speech im Internet, Gewalt in queeren Beziehungen oder angedrohte Gewalt durch anonyme Täter:innen.
0221 19 446
rubicon (DE) bietet eine kostenfreie telefonische Beratung für lesbische, schwule, bi-, pan-, asexuelle, trans*, inter und queere Menschen jeden Alters, ihre Angehörigen und Freund:innen an.
030 5860 1216
Das Anti-Stalking-Projekt (DE) bietet kostenfreie Beratungen für FLINTA Personen an, die von jemandem gestalkt, belästigt oder verfolgt werden. Auch deren Angehörige können kostenfrei und anonym eine Beratung in Anspruch nehmen.
116 006
Der Weisse Ring e.V. (DE) bietet Betroffenen von häuslicher Gewalt und Angehörigen eine kostenfreie, anonyme Beratung an.
0800 222 555
Die Frauenhelpline (Ö) bietet eine kostenfreie (Krisen-) Beratung für Betroffene von misogyner und häuslicher Gewalt sowie bei Stalking und anderen Lebenskrisen an. Die Beratung ist auch in Gebärdensprache sowie diversen Fremdsprachen möglich.
0800 133 133
ist die kostenlose Notrufnummer für Gehörlose und Hörbehinderte (Ö).
0800 700 217
Die Gewaltschutzzentren (Ö) und die Interventionsstelle Wien bieten unter dieser Nummer Hilfe und Unterstützung bei häuslicher Gewalt und Stalking – vor allem auch nach Verhängung eines Betretungs- und Annäherungsverbotes
0043 171 71 9
Über den 24-Studen-Frauen-Notruf (Ö) der Stadt Wien können sich Mädchen und Frauen in Notsituationen kostenlos und anonym Hilfe holen. Eine Beratung ist Telefonische Beratung in Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Englisch, Farsi, Polnisch und Spanisch möglich.
031 533 03 03
ist die 24-Stunden-Hotline AppElle! (CH) der Schweizer Frauenhäuser. Über diese Nummer werden Betroffene bei häuslicher Gewalt in akuten Notsituationen unbürokratisch und unentgeltlich beraten.
076 516 26 76
Das Telefon-gegen-Gewalt (CH) ist eine Schweizer Hotline für Frauen, die sich in einer Gewaltsituation befinden, die juristische Fragen bezüglich ihres Aufenthaltsstatus haben oder Unterstützung brauchen. Die Berater:innen sind gratis und anonym jeweils von Freitag 18:00 bis Montag 8:00 durchgehend erreichbar.
0800 133 133
Die LGBTIQ Helpline (CH) bietet eine kostenlose Beratung für queere Menschen jeden Alters sowie Angehörige an. Ebenso können Hatecrimes über die Seite gemeldet werden.
0202 244 28 38
Der Krisendienst Wendepunkt Wuppertal (DE) bietet in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende und an Feiertagen Hilfe für Menschen in seelischen Notlagen, u.a. bei zugespitzten und ausweglos erscheinenden Auseinandersetzungen in Beziehungen, Isolation, oder Selbsttötungsgedanken.
0800 22 55 530
Das Hilfeportal Sexueller Missbrauch bietet Betroffenen telefonische und schriftliche Beratung in jeglichen Belangen. Außerdem werden auf der Website diverse Anlaufstellen gelistet und Fragen über juristische Aspekte (bspw. in Bezug auf das Verjähren von Taten, Schmerzensgeld, Schadensersatzansprüche usw.) beantwortet.
Frauenhäuser
Für Betroffene von narzisstischem Missbrauch kann es je nach Ausprägung der Gewalt empfehlenswert sein, Schutz in einem Frauenhaus aufzusuchen. Über die bundesweite Frauenhaus-Suche (DE) kann nach einem Frauenhaus in der eigenen Region gesucht und überprüft werden, ob aktuell eine Aufnahme möglich ist. Auf der Seite des Bundeskanzleramtes (Ö) kann eine Liste der österreichischen Frauenhäuser eingesehen werden. Weitere Infos findet man zudem auch auf der Seite der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser sowie auf Gewaltinfo.at. Über die Seite der DAO (CH) findet man Frauenhäuser in der Schweiz und in Liechtenstein.
Apps
Viele Betroffene entwickeln während und nach dem Missbrauch eine Depression. Je nach Ausprägung können entsprechende Apps helfen, die Zeit bis zum Start einer Therapie zu überbrücken.
Die Deutsche Depressionshilfe bietet das iFightDepression-Tool in zahlreichen Sprachen derzeit für alle kostenfrei an.
Die Krisen-App der TelefonSeelsorge bietet neben Notfall-Adressen auch Sachinformationen zu Themen wie Suizid, Trauer und Entspannungstechniken. Ebenso kann ein Notfallplan und persönliche Archive mit aufbauenden Gedanken, Fotos, Erinnerungen oder Liedern angelegt werden.
Die SERO-App ermöglicht suizidgefährdeten Personen und ihren Angehörigen jederzeit geeignete Schritte zur Suizidprävention einzuleiten, beispielsweise durch einen Sicherheitsplan, Kontaktdaten von Bezugspersonen und Tools zur Selbsteinschätzung der Suizidalität.
Die HeHop – Help for Hope App ermöglicht es Betroffenen von (häuslicher) Gewalt und Missbrauch, Fotos zu machen oder Audio- und Videodateien aufzunehmen. Diese Dateien werden dann verschlüsselt und fälschungssicher in einer speziellen Datenbank gespeichert, sodass sie später beispielsweise auch als Beweismittel in einem Gerichtsverfahren zulässig sind. Aktuell ist die App nur über den Google App Store verfügbar.
Der Verein Gewaltfrei in die Zukunft entwickelt aktuell eine App für Menschen, die sich als Frau definieren, sowie Mütter und ihre Kinder. Die App soll Informationen bieten, um gewaltvolle Beziehungen sicher zu verlassen, sowie ein Tool zur gerichtsfesten Sicherung von Beweismitteln. Ebenso soll es eine Notrufmöglichkeit für akute Notsituationen geben.